niemand mitbekommen hat - noch nicht mal der halbgebildete Georg: Diese Lesung ist eine Hommage an Arno Schmidt. Mit dem Ausruf "Krawehl, Krawehl!" wird auf niemand anderen als auf Ernst Krawehl, den langjährigen Verleger und, später bei S.Fischer, Lektor des großen Dichters angespielt. Nur mal der Vollständigkeit halber. Interessiert natürlich keine Sau.
reichten aus, um DPRs These zu unterfüttern. Ernst Krawehl war, gemeinsam mit Gerhard Heller und Dr. Ingeborg Stahlberg, Gesellschafter des Stahlberg-Verlages, der, wenn ich richtig geschaut habe, 1970 von der S. Fischer Verlagsgruppe übernommen wurde. (Details
Der Kontakt zwischen Krawehl und Schmidt kam durch Vermittlung von Alfred Andersch im August 1955 zustande. Andersch hatte Krawehl das Manuskript von Schmidts neuem Roman "Das steinerne Herz" zugeschickt, das dann 1956 im Stahlberg-Verlag erschien. (Details,
mache ich mich anheischig, durch genaue Analyse des Gedichts diese Bezüge offenzulegen. Vorerst - kostenlos - dies hier: "Taubentrüb" - ein Hinweis auf Schmidts Essay über die Brontes, "Die taubengrauen Schwestern"; "Ginst(er)", (eigentlich: Geniste), frz. gênet, Querverweis -> Jean Genet, frz. Autor, schwul; Hinweis auf Schmidts latente Homosexualität (nur Thomas Mann war noch latenter); sehr aufschlussreich ist "Musenhain" / "Musenginst", da hier die Verbindung Brontes / Homosexualität freundianisch herausgearbeitet wird. Aber jetzt befinden wir uns schon in der kostenpflichtigen Zone.
Wo war der Stahlberg Verlag? Genau: in Karlsruhe. Ich wollte nur nicht wieder angeben. Ich habe mich nämlich geändert während Anobellas Abwesenheit, bin bescheiden geworden.
* zahlt dpr das Honorar, damit er mal wieder was zu lachen hat
1. Herr von Bülow ist der Schwiegervater von Herrn Haffmans, in dessen Verlag nach dem Tode Schmidts dessen Werke erschienen.
2. Im Verlagsanhang der 1958 bei Bläschke, Darmstadt erschienenen Biografie "Fouqué und einige seiner Zeitgenossen" findet sich die Ankündigung eines Buches von Jean Genet, "Fragmente" (außerdem: Queneau, "Stil-Übungen"!)
3. In Alice Schmidts Tagebuch steht unter dem Datum vom 19. Januar 1959 folgender Eintrag: "Heute für Arno aus besonderem Anlaß (Edgar Popochen, wie A. ihn liebevoll nennt, wird 150!) IGLO-Fischstäbchen mit Remulatensoße (sic!) und Kohlrabe gezaubert. Arno hat 27 Stück gegessen, moi nur dreie! - Verdarmt und zugenet!" (nicht in der Buchausgabe, wegen offensichtlichen Product Placements und nach Protest der Firma "Fritzes Feine Fischstäbchen Freiburg"; zitiert nach mir vorliegenden Fotokopien des Originaltagebuchs)
Summa: Die Arno-Schmidt-Forschung muss neu geschrieben werden! Endlich!
Was du völlig vergessen hast, ist der Rückbogen von Genets "fragmente" zu Rainer M. Gerhardts Verlag "fragmente" in Karlsruhe, der nicht nur Werbung für Schmidt gemacht und Prosa von ihm zu seinen Freunden Creeley und Olson nach Amerika geschickt hat, sondern auch bei Schmidt vorkommt: "Rainer M. Gerhardt, bitt für uns!" (Tina - für die anderen).
Dass wir das gewinnbringend irgendwo publizieren können - bei der ZEIT vielleicht?
*schlägt vor
Ach nee, geht nicht ... Ulrich Greiner ist gerade der Hut hochgegangen wegen der "miserablen Übersetzungen" E.A. Poes, allen voran Arno Schmidt ("eine Plage, weil er den Versuch unternahm, das Deutsch, das man vermutlich zu Poes Zeiten gesprochen hat, zu rekonstruieren ... altertümlich-umständlich ... mit Marotten und Manierismen Arno Schmidts durchsetzt ...")
Das steht aber noch nicht online ... Radisch ist AUCH ausgerastet ... wegen Tilman Jens ... besser nicht zur ZEIT im Moment ...
bin ich Herrn von Bülows Technik der Camouflage qua Silben- und Vokaltausch (als Verfeinerung der Musenginst / Musenhain-Methode). Nehmen wir den Namen des Dichters, Lothar Frohwein. Lothar; da h und r stimmlos, auch: Lota. Vier Buchstaben wie Arno - "Zufall?" Identische Vokale o,a, nur vertauscht. Also: Lato (Nebenstrang: Lato: ehemaliger polnischer Fußballnationalspieler - und was Schmidt mit Polen zu tun hatte, weiß man ja)). Lato oder, adäquat zu Arno: Alto. --- Nachname: Frohwein. Oder Freiwohn. Seit 1958 (oder 57? Mag gerade nicht nachschauen) wohnte Schmidt endlich als freier Mensch in eigenen Häuschen in Bargfeld. --- Alto bedeutet nun im Italienischen sowohl "groß" (Körpergröße; und Schmidt war seeeehr groß) als auch "hoch". In Verbindung mit Freiwohn etwa: Erst in Bargfeld war Schmidt in der Lage, HOCHliteratur zu verfassen (Kühe in Halbtrauer, Typoskripte) und die Krimis der Frühphase (Steinernes Herz, Gelehrtenrepublik) hinter sich zu lassen. Das ist, um es mit Herrn von Bülow zu sagen, sehr fein beobachtet. --- Wenn jetzt aber nicht endlich Schotter rüberwächst, stelle ich meine Forschungsergebnisse nicht mehr ins Netz!
niemand außer dir. Du bist doch hier die einzige Geografieexpertin. Ja, wenn die literarisch irgendwo vorkäme... Bei Heinrich Heine z.B., dann kennte ich sie vielleicht auch.
Weißt du schon, wann dpr sein Arno-Schmidt-Seminar fortführt?
mag denn niemand der Frau Anobella sagen, daß Arno Schmidt in diesem Jahr den 95. zu feiern hätte (wenn denn die Ausweisberichtigung von 1955 stimmt) -- und daß Loriot ihn zum 70. (den er 1984 auch schon nicht mehr feierte) porträtierte? Das ist jetzt -- wie immer -- umsonst.
erinnere mich daran,
Während ich das lese, knirscht der Typ
Der Tontechniker, der das Lederjackenknarzen eingefangen hat, war begnadet. Ein KÜNSTLER.
ja, das ist die art von neuen lederjacken.
ätzend ist auch steppjacke an thermohose ...