anobella liest
meinem herrn und meister haben sie schon einmal eine reingehauen, nach einem stück, weil eine er eine nackte leiche sezieren ließ. ein mann fing ihn vor dem theater ab, schrie „du theaterschwein“ und schlug zu. kurt trug ein blaues auge davon, aber er sagte zu recht, eine leiche nicht nackt zu sezieren macht keinen sinn. das ist schon komisch mit dem theaterpublikum, manche von ihnen erwarten im theater immer noch eine bildungsbürgerlich kultivierte welt, definition nacktfrei. dann hat er noch eine rechnung hergezeigt, über die er sich aufgeregt hatte, von dem schulbuchverlag nummero zwo in deutschland, die ein gedicht von ihm veröffentlicht haben, 0,32 euro honorar hats gegeben, brutto, da muss man noch mal mwst. und einkommenssteuer und beitrag zur künstlerzosialkasse runterrechnen. („ein honorar weniger als die briefmarke!“) einmal haben sie ihm 1,20 als honorar geschickt und gefragt, wie er die zahlung wünscht.
okay, so eine lesung. ich hab jetzt verstanden, warum man sowas macht, das publikum lebt ja DOCH. und da sie einen nicht mögen müssen (obwohl sie einem glaube ich an sich zugute halten, dass man sich die mühe gemacht hat, was zu schreiben), ist die reaktion ziemlich ehrlich. bei der ersten geschichte haben sie den schluss diskutiert, die meisten hatten ihn richtig verstanden, aber kurt nicht (auch eine von den kröten nicht). „wo ist denn die leiche?“, fragte er und ich antwortete „der trend geht weg von der leiche“ und er antwortete „aha, ich kenne mich nicht gut genug aus mit krimis“, machte eine pause und fügte hinzu "der mord war auch ziemlich brutal." das war mehr kompliment, als er wusste, wo ich mich doch schwer tue mit dem morden.
jedenfalls schloss er latürnich vom mord auf eine leiche - aber der wird sich schon noch in meinem kram einlesen. *zuversichtlich
bei der zweiten geschichte wurde spontan beifall geklatscht, dabei dachte ich DA, der schluss sei zu platt, nee, ging gut aus (da hatte es auch lachende krötengesichter gegeben) (und ein lachendes kurtgesicht).
okay, so eine lesung. ich hab jetzt verstanden, warum man sowas macht, das publikum lebt ja DOCH. und da sie einen nicht mögen müssen (obwohl sie einem glaube ich an sich zugute halten, dass man sich die mühe gemacht hat, was zu schreiben), ist die reaktion ziemlich ehrlich. bei der ersten geschichte haben sie den schluss diskutiert, die meisten hatten ihn richtig verstanden, aber kurt nicht (auch eine von den kröten nicht). „wo ist denn die leiche?“, fragte er und ich antwortete „der trend geht weg von der leiche“ und er antwortete „aha, ich kenne mich nicht gut genug aus mit krimis“, machte eine pause und fügte hinzu "der mord war auch ziemlich brutal." das war mehr kompliment, als er wusste, wo ich mich doch schwer tue mit dem morden.
jedenfalls schloss er latürnich vom mord auf eine leiche - aber der wird sich schon noch in meinem kram einlesen. *zuversichtlich
bei der zweiten geschichte wurde spontan beifall geklatscht, dabei dachte ich DA, der schluss sei zu platt, nee, ging gut aus (da hatte es auch lachende krötengesichter gegeben) (und ein lachendes kurtgesicht).
Anobella - 29. Mär, 07:50