Blogofficer Anobella

"die Generation über uns". Haarscharf formuliert.

sind die menschen ausgeflippt und haben sich über allen möglichen scheiß aufgeregt - heute fehlt der hysterische aufschrei.

und wenn er doch da ist - wegen grass, das ist ja nicht zu bestreiten - da muss man aufs ALTER gucken! die jungen könnens nicht sein, sind cool und straight!

Fr. Zeh schickt sich an, die moralische Instanz zu werden.
Schön auch der übliche Diskurs - für den sie nicht allein verantwortlich ist - eine Debatte aus der Luft zu greifen, indem man erstmal eine Behauptung in den Raum stellt und sich an der dann abzuarbeiten. Als literarisch interessierter und Zeitung lesender Mensch meine ich mich zu erinnern, dass Grass moralische Themen vehement vertreten und in sein Werk eingebracht hat, zur Instanz haben ihn aber die anderen (literarisch (un)interessierten und/oder (nicht) Zeitung lesenden Menschen (verschiedener Generationen)) gemacht.

mit nix anderem als damit, dass sie das bedeutendste sprachrohr ihrer generation ist. und wie die medien so sind, die recherchieren das nicht weiter, lesen selber keine bücher und schreibens hin. und dann schreibts einer vom andren ab.
deutschlandradio, huh? der reporter hätte wenigstens mal so geistesgegenwärtig sein können, rückzufragen - aber das können die nicht - WER denn eine moralische instanz für die 30-jänrigen ist.
ich hab diese wortkombination außer zu satirischen zwecken noch nie in den mund genommen (dem grass aber gings bestimmt runter wie öl) (der regte sich doch letztens drüber auf, dass der satiriker klaus staeck zum präsident der akademie der künste gewählt wurde - ein plakatemaler - nicht würdig, nicht künstler genug!)

ihn als moralische Instanz zu sehen. Ich gehöre übrigens zur Generation darüber.
Ich finde auch den heutigen Leitartikel in der Presse sehr richtig: (weiß nicht, wie lange der Link aktuell bleibt)
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=k&ressort=fek&id=579586

Was mich stört, ist Bigotterie - auch an mir selber;)

...sehr schoen gesagt...

warum man Menschen, die ganz nett mit Wörtern umgehen können, so mir nichts dir nichts zu "moralischen Instanzen" erhebt. Viele der besten AutorInnen sind / waren ausgeschamte Sauhunde, pathologische Verliebt-in-den-Spiegel-Gucker, Psychopaten, Hühnerficker (ich verweise aus aktuellem Anlass auf den Witz mit den tiefgefrorenen Huhn in Pieke Biermanns "Vier, fünf, sechs") - also "moralische Instanz": geh mir doch weg damit! Ein groteskes Missverständnis, die Literatur betreffend. Ein groteskes Missverständnis, Moral betreffend.

bye
dpr
*keine moralische Instanz

sagt thomas bernhard in "wittgensteins neffe", weil er seinem sterbenden freund in der fußgängerzone ausweicht und ihn nie mehr besucht. erst am grab wieder.
DAS ist reell.