Blogofficer Anobella

war Direktbestellung beim Verlag über Marketplace. Bei Amazon direkt damals nicht lieferbar.

ist die "kritik" maxim billers, die ich vorher gar nicht gelesen hatte. man müsste doch meinen, dass der mit allen wassern gewaschen ist und ein buch einschätzen kann (aus irgendwelchen gründen gestehe ich ijoma mangold, der genauso daneben griff, irgendeine naivität zu); ein buch, das ich, nach dem lesen als zu einem drittel abgeschrieben (das sind die bloggerstellen), zu einem drittel lektor- oder vatergefaked und zu einem drittel als helene hegemann betrachte. helene hegemann selber geht so: "FUCK, WARUM DÜRFEN WIR HIER NICHT RAUCHEN?" (das ist dialog in der schule) und "Diese junge Frau spielt geschmeidig auf der Klavatur der Elemente wie eine Gazelle mit der Panzerfaust" (das ist ein Bild).
daraus etwas provokantes, revoluzzerhaft, SOWJETISCHES zu machen, kann nur daran liegen, dass biller und mangold mit der klientel nichts zu tun haben, aber herrgott, da haben meine schüler durch die bank bessere sprüche und originellere bilder drauf. auch den satz "Vielleicht bin ich ja borderlinegestört" kannst du mal in der situationskomik auf dem blog bringen - smarf und ich machen das gern - aber weiter reichts nicht und muss nicht seinen weg in ein buch finden.

da greift nichts, da bleibt nichts hängen, ich kann das buch weiterverschenken, so wie es ist - und wir erinnern uns an den tod von salinger, der in die affäre fiel, und wir erinnern uns wie zeitlos, wie WAHR und wie ergreifend DIESES buch ist. helene hegemann hat zwei, drei wahre momente in ihrem buch und die will ich ihr auch nicht nehmen, ich lese sie gern in 10 jahren noch mal. ansonsten war sie schlecht beraten, rundum, familie, betrieb, kritiker; und die gleichen, die sie schlecht beraten haben, müssen sie momentan vor sich selbst schützen und dazu gehört, dass man sie gerade mal besser nicht zu harald schmidt schickt, weil sie sich selbst entlarvt, kaum dass sie ein paar sätze reden kann.
sie sollte ein halbes jahr wegfahren und offline gehen und ein buch schreiben. dann reden wir nochmal.

Und eine gewisse Naivität ist ihm nicht abzusprechen, besonders nach Bewertung des Buchs. Er beugt sich wahrscheinlich bei einer Party über eine Haschischplatte und fragt, "hey, was ist das - ist es illegal?"

kann sein, dass er einfach ZU gut erzogen ist, um jemals selber so eine phase gehabt zu haben. das entschuldigt allerdings nicht das krasse literarische fehlurteil.