ich fahre, also denke ich.
für bernhard galt das auch, obwohl er offensichtlich auch das "ich gehe, also denke ich" beherrschte. das beherrsche ich nicht. da drehen sich meine gedanken immer im kreis. zum denken muss ich fahren. wenn ich nur gehe, ist es am besten, ich sehe was neues, dann ist es am ertragreichsten. um eine ecke zu gehen und was neues zu sehen, ist herrlich. aber deswegen muss ich natürlich auch wegfahren.
wenn ich wegfahre, denke ich gleich, sofort und sehr radikal; noch während der fahrt fallen mir lösungen zu allen problemen ein, die sich so angehäuft haben (kaum machst du deinen briefkasten auf, hast du ja probleme). lauter neue ideen auch. zuhause - wenn ich weder gehe noch fahre - bin ich vollkommen ideenarm. da kann ich nur AUSFÜHREN.
der handke ist ja viel gegangen. eben habe ich überlegt, was ich eigentlich über ihn denken würde, wenn ich ihn wirklich schätzen würde. sich über einen autor aufzuregen, den man nicht schätzt, ist ja einfach; gott, ist mir der handke egal, aber so was von, nie habe ich ein bein in einen seiner texte gekriegt, fand sie immer selbstgefällig und redundant und langweilig - aber was würde ich machen, wenn ein mir sehr wichtiger autor plötzlich sowas bodenloses und furchtbares machen würde wie handke?
vielleicht würde ich dann auch wie dieser martin mosebach sagen: es ist doch gut, dass ein schriftsteller zu einem begräbnis geht, wer macht das heute schon noch, ich weiß gar nicht, was alle haben.
insofern kann ich wahrscheinlich froh sein, dass dieser kelch an mir vorüberging - handke verteidigen zu MÜSSEN, weil ich seine bücher liebe. ich liebe diese bücher nicht und ich liebe diesen autor nicht. da kann ich mich also unbelastet aufregen.
bernhard und kafka haben sich, glaube ich, in dieser hinsicht nie vertan. sie sind nie an den falschen gräbern zur falschen zeit am falschen ort aufgetaucht, glaube ich. heine, sagen die kritiker, die handke verteidigen (müssen) (glauben zu müssen), habe napoleon verehrt (und weil das so sei, könne der handke sehr wohl den heine-preis haben; das sei kein widerspruch) (der ihn jetzt übrigens schon nicht mehr will) - ja, schon. napoleon ist wahrscheinlich genauso aufgetreten wie lafontaine, da merkst du erst gar nicht, was das für ein demagoge ist, weil ein paar sachen, die er sagt, richtig sind.
bei arte - und das ist wirklich verwunderlich - und auch bei phoenix - werfen sie sich jetzt richtig in das thema schlachten rein. ganze abende vergehen mit schlacht hier, schlacht da. den schlächtern wird endlich strategische ehre auf arte und auf phoenix angetan; wie sie die schlachten geplant haben, wie sie verliefen, wie sie ausgingen und wie man es hätte besser machen können. zeitzeugen und so. wer besser war als der andere. napoleon soll der beste gewesen sein. aber dann kam waterloo.
wenn ich wegfahre, denke ich gleich, sofort und sehr radikal; noch während der fahrt fallen mir lösungen zu allen problemen ein, die sich so angehäuft haben (kaum machst du deinen briefkasten auf, hast du ja probleme). lauter neue ideen auch. zuhause - wenn ich weder gehe noch fahre - bin ich vollkommen ideenarm. da kann ich nur AUSFÜHREN.
der handke ist ja viel gegangen. eben habe ich überlegt, was ich eigentlich über ihn denken würde, wenn ich ihn wirklich schätzen würde. sich über einen autor aufzuregen, den man nicht schätzt, ist ja einfach; gott, ist mir der handke egal, aber so was von, nie habe ich ein bein in einen seiner texte gekriegt, fand sie immer selbstgefällig und redundant und langweilig - aber was würde ich machen, wenn ein mir sehr wichtiger autor plötzlich sowas bodenloses und furchtbares machen würde wie handke?
vielleicht würde ich dann auch wie dieser martin mosebach sagen: es ist doch gut, dass ein schriftsteller zu einem begräbnis geht, wer macht das heute schon noch, ich weiß gar nicht, was alle haben.
insofern kann ich wahrscheinlich froh sein, dass dieser kelch an mir vorüberging - handke verteidigen zu MÜSSEN, weil ich seine bücher liebe. ich liebe diese bücher nicht und ich liebe diesen autor nicht. da kann ich mich also unbelastet aufregen.
bernhard und kafka haben sich, glaube ich, in dieser hinsicht nie vertan. sie sind nie an den falschen gräbern zur falschen zeit am falschen ort aufgetaucht, glaube ich. heine, sagen die kritiker, die handke verteidigen (müssen) (glauben zu müssen), habe napoleon verehrt (und weil das so sei, könne der handke sehr wohl den heine-preis haben; das sei kein widerspruch) (der ihn jetzt übrigens schon nicht mehr will) - ja, schon. napoleon ist wahrscheinlich genauso aufgetreten wie lafontaine, da merkst du erst gar nicht, was das für ein demagoge ist, weil ein paar sachen, die er sagt, richtig sind.
bei arte - und das ist wirklich verwunderlich - und auch bei phoenix - werfen sie sich jetzt richtig in das thema schlachten rein. ganze abende vergehen mit schlacht hier, schlacht da. den schlächtern wird endlich strategische ehre auf arte und auf phoenix angetan; wie sie die schlachten geplant haben, wie sie verliefen, wie sie ausgingen und wie man es hätte besser machen können. zeitzeugen und so. wer besser war als der andere. napoleon soll der beste gewesen sein. aber dann kam waterloo.
Anobella - 18. Jun, 10:38
letzter reminder.
*winkt ab*
*nie mehr fußball*