weigerte sich zu fahren. Über Nacht war der Winter über Wiesbaden hereingebrochen und der Winterdienst war #fail. Ein einsames Streufahrzeug sah sie die Schwalbacher Straße hochkommen. Der Fahrer platzte vor Stolz, dass er überhaupt unterwegs war und winkte allen fröhlich zu. Er erntete nur genervte Blicke.
An den Ampeln hingen die Autos fest. Kaum mussten sie am Berg stehenbleiben, waren sie verloren. Ihre Räder drehten durch. Stiegen die Fahrer aus, knallten sie auf der glatten Straße hin.
Ein UPS-Auslieferer hatte sich quergestellt und fünf kleine PKWs auf den Bürgersteig und ineinander geschoben.
„Nimm ein Taxi“, sagte
Cali, Anobellas Auto (eigentlich hieß er Caligula, aber Freunde durften ihn Cali nennen).
Cali war heilfroh, sicher in einer Parklücke zu stehen und blinkte und hupte wie wild jedes herankommende Auto an. Nicht, dass die Idioten in ihn reinfuhren. Oder gar so ein bescheuerter UPS-Transporter.
Cali hatte nur Sommerreifen. Anobellas Mechaniker fand, dass das in einer Stadt wie Wiesbaden reichte. Wer hätte auch mit diesem Wintereinbruch Mitte Dezember gerechnet. Anobellas Mechaniker nicht, Anobella nicht.
Cali schon.
Er dachte gar nicht daran, irgendwo hin aufzubrechen.
„Also ich fahre nicht diesen Winter“, verkündete er. „Ich machs mir hier gemütlich und gucke zu, wie die anderen Unfälle bauen.“
„Oh doch, du fährst!“, rief Anobella. "Wir müssen noch Weihnachtsgeschenke besorgen!"
„Oh, nein!“, rief Cali. "Besorg du Winterreifen, dann reden wir weiter!"
Damit war die Debatte erst mal beendet. denn Cali hielt die Türen von innen verschlossen. Der armen Anobella gelang es nicht, einzusteigen.